NISYROS
Die griechische Insel Nisyros
ist eine der kleinen Inseln des Dodekanes.
Sie liegt ca. 8 Seemeilen südöstlich
von der Insel Kos, ca. 60 Seemeilen nordwestlich von Rhodos.
Gerade knapp 42 km2 groß
bietet sie den Besuchern jedoch eine überraschend vielseitige
Natur. Die Flora konnte sich hier auf dem besonders fruchtbaren Boden
üppig entwickeln, denn im Gegensatz zu den meisten griechischen
Inseln ist Nisyros vulkanischen Ursprungs.
Im Zentrum der Kegelförmigen Insel
befindet sich der Vulkan aus mehreren Kratern bestehend, aus denen auch heute noch immer
schwefelhaltige Dämpfe aufsteigen. Er ist Anziehungspunkt von
täglich hunderten von Tagestouristen, die von Kos aus mit dem
Schiff kommend die Insel besuchen.
Während Nisyros noch im späten
Mittelalter etwa von 10.000 bis 12.0000 Menschen bewohnt wurde, die
überwiegend auf dem fruchtbaren Boden der Insel Landwirtschaft
betrieben, zählt sie heute gerade noch knapp 1000 Einwohner.
Der überwiegende Teil von ihnen
lebt in Mandraki, dem größten Ort der Insel. Im
östlichen Teil von Mandraki liegt der Haupthafen von Nisyros.
Hier legen im Sommer täglich die Fähren und Ausflugschiffe an.
Am nordwestlichen Ortsrand von Mandraki
erhebt sich steil an der Küste liegend die felsige Anhöhe
des Spiliani-Hügels. Auf ihm ist das wohl bedeutendste Kloster
von Nisyros mit der Kirche Panagia Spilani (was übersetzt in
etwa „Mutter Gottes von der Höhle“ bedeutet) errichtet
worden. Der Name hängt mit der Bauweise der Klosterkirche
zusammen, deren Zentrum eine natürliche Höhle einschließt.
Oberhalb des Klosters befinden sich die zum Teil verfallenen Gemäuer einer
Burg, deren Entstehung im frühen 15. Jahrhundert vermutlich
auf die
Kreuzzüge zurückzuführen ist.
Weiter oberhalb erstreckt sich eine
mächtige Festung, das Paläókastro. Es ist aus
der Festung der Oberstadt (griechisch: Akropolis) zur Zeit der Antike
hervorgegangen. Aber dies ist nicht das einzige Zeugnis
früher Kulturen. Neben baulichen Zeugnissen aus der
neolithischen und byzantinischen Zeit findet man auch einige Kapellen
und Einsiedeleien, deren Entstehungsgeschichte bis in frühchristliche Zeit
zurückreichen.
Nisyros gehört politisch
erst seit relativ kurzer Zeit wieder zu Griechenland. Nach
zuletzt italienischer Besatzung von 1912 bis 1943 wird die Insel während
des zweiten Weltkrieges 1944 kurzzeitig von deutschen Truppen
besetzt, ehe nach der Befreiung die Inselbevölkerung im Oktober 1944 entscheidet,
sich Griechenland anzuschließen.
Neben Mandraki gibt es noch drei
weitere Dörfer:
Pali, östlich von Mandraki an der
Küste gelegen war früher ein Fischerdorf. Der Hafen, wo
einige kleine Restaurants direkt am Hafenbecken liegen, strahlt auch
heute noch eine eher beschauliche Atmosphäre aus. Im
östlichen Bereich von Pali erstreckt sich ein Sandstrand, der im
Sommer Anziehungspunkt vieler Touristen ist, die auf Nisyros ihren
Urlaub verbringen. Insbesondere Familien bevorzugen ihn zum Baden, da
es dort relativ flach ins Wasser geht.
Im nordöstlichen bzw.
östlichen Bereich der Insel
befinden sich die beiden Bergdörfer Emborios (ca. 350 m
ü. M.) und Nikia (ca. 450 m ü. M.). Während
Emborios eine etwas urwüchsige beinahe raue Ausstrahlung hat,
zeigt sich Nikia in wohlhabendem Glanz. Zurückzuführen ist
dieser Unterschied auf das letzte große Erdbeben von 1953, das besonders Emborios
traf und den größten Teil des Dorfes so zerstörte,
dass die betroffenen Gebäude nicht mehr bewohnbar waren. Nur
langsam werden heute nach und nach die historischen Wohnbauten wieder
hergerichtet. Allerdings nicht von Bewohnern, sondern
vornehmlich von Liebhabern der Insel, die hier ihr Urlaubsdomizil
errichten.
Während man von Emborios aus über
die gesamte Caldera mit ihren Kratern blicken kann befindet man sich
in Nikia direkt oberhalb des größten Kraters der Insel,
deren Schwefeldämpfe bei entsprechendem Wind auch in der Nase zu
spüren sind.
Fortsetzung folgt.
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